Jahrestagung
„Churchill – Mythos und Wirklichkeit“ / „Churchill – Myth and Reality“
Am 30. November 2024 wäre Winston Churchill 150 Jahre alt geworden. Aus diesem bedeutsamen Anlass widmet die Prinz-Albert-Gesellschaft ihre Jahrestagung 2025 dem britischen Kriegspremier – einer wahren Jahrhundertgestalt. Churchill zählt bis heute zu den bedeutendsten und zugleich schillerndsten politischen Persönlichkeiten der Geschichte. Er ist Bezugspunkt und Projektionsfläche zugleich und zu einem politischen Mythos geworden, der weit über seine historische Person hinausreicht.
Zwischen Heldenmythos und historischer Realität
Die dreitägige Konferenz beleuchtet nicht nur die historische Figur Winston Churchill, sondern auch das Bild, das von ihm gezeichnet wurde. In drei thematischen Sektionen erkunden renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedene Facetten des „Churchill-Faktors“:
Sektion I: Der Churchill-Faktor
Von heroischen Geschichtsbildern über Mythenbildung bis hin zu Erinnerungsorten
Sektion II: Minister und Premierminister
Churchills politisches Wirken von der Russland-Intervention bis zur „Special Relationship“
Sektion III: Zwischen „Eisernem Vorhang“ und Europa
Die späten Jahre (1945-1965) und Churchills Europakonzeption
Anmeldung und Kontakt
Die Tagung richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende sowie alle Interessierten, die sich mit der komplexen Gestalt Winston Churchills auseinandersetzen möchten.
Anmeldungen richten Sie bitte an: prinzalbertgesellschaft@gmail.com
Kontakt:
- Prof. Dr. Stefan Schieren (Vorsitzender): stefan.schieren@ku.de
- Prof. Dr. Michael Gehler (stv. Vorsitzender): gehler@uni-hildesheim.de
- Dr. Franziska Bartl (Geschäftsführerin): prinzalbertgesellschaft@gmail.com
Veranstaltungsort: Leise am Markt, Herrngasse 2, 96450 Coburg
„Die letzte Reise von Zar Ferdinand“ – eine Filmvorführung
Am Freitag, den 16. Mai 2025, feiert um 19:00 Uhr der Film „Die letzte Reise von Zar Ferdinand“ im Pfarrezntrum St. Augustin (Obere Klinge 1a, 96450 Coburg) seine Coburger Premiere.
Die bereits im ORF ausgestrahlte Dokumentation schildert die Heimkehr der sterblichen Überreste von Ferdinand I. von Bulgarien – dem Begründer des modernen Bulgariens, einem naturwissenschaftlich und kulturell interessierten Monarchen.
Nach seiner Abdankung im Jahr 1918 lebte Ferdinand bis zu seinem Tod 1948 im Exil in Coburg, dem Stammsitz seiner Familie, und wurde in der Krypta der Kirche St. Augustin beigesetzt. 76 Jahre später, im Mai 2024, wurden seine Gebeine feierlich nach Bulgarien überführt, um im Vrana-Palast in Sofia ihre letzte Ruhestätte zu finden.
Begleitet wurde diese letzte Reise von Günter Fuhrmann, Coburg-Koháry-Experte und Mitglied der Prinz-Albert-Gesellschaft. Die dabei entstandene Dokumentation des bulgarischen Filmemachers Lachezar Avramov erzählt eindrucksvoll nicht nur von der Überführung, sondern auch von der faszinierenden Lebensgeschichte Ferdinands I. und den politischen Umbrüchen seiner Zeit. Günter Fuhrmann wird in den Abend einführen und im Anschluss an den Film für Fragen zur Verfügung stehen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Pfarrgemeinde St. Augustin. Der Eintritt ist frei.
Buchvorstellung
Die 329 Tage zur deutschen Einigung
„Mehrfach gewichtig“, da war sich das Plenum einig, sei das vorgestellte Buch, in dem jüngst die Tagebucheinträge des Kanzler-Beraters Horst Teltschik aus den Tagen vor der deutschen Einigung veröffentlicht wurden. In der Tat zählt das rund tausendseitige Werk mit 1,8 Kilogramm zu den schwereren Exemplaren im Bücherschrank, von noch größerem Gewicht aber sind seine Inhalte. Denn das Tagebuch Teltschiks, der als engster Mitarbeiter und wichtigster außenpolitischer Berater von Helmut Kohl in alle politischen Entscheidungsfindungen des Kanzlers eingebunden war, bietet nicht nur exklusive Einblicke in den Prozess der deutschen Einigung, sondern ist ein beeindruckendes Quellendokument der Zeitgeschichte. Die Aufzeichnungen beginnen am 9. November 1989 und enden am 3. Oktober 1990. Sie beschreiben den Fall der Mauer und den Zusammenbruch der DDR, beleuchten den Zehn-Punkte-Einigungsplan, erzählen, wie der Westen seinen Frieden mit der Einheit machte, und erklären wie die Kooperation mit Gorbatschow das „Wunder von Moskau“ ermöglichte.
Neue Publikationen
Britische Deutschlandreisen/ British Travels to Germany (PAS 37)
Der Band präsentiert ausgewählte literatur- und geschichtswissenschaftliche Beiträge der 39. Jahrestagung der Prinz-Albert-Gesellschaft aus dem Jahr 2022. Ihr Thema waren britische Deutschlandreisen vornehmlich seit dem 19. Jahrhundert, insbesondere in ihrer literarischen und medialen Repräsentation für ein britisches Publikum. Beleuchtet werden publizistische Darstellungen Deutschlands in der viktorianischen Presse – vom Staatsbesuch Königin Viktorias bis zu Reiseempfehlungen für den kleinen Geldbeutel – und in zeitgenössischen TV-Dokumentationen ebenso wie Reflexionen britischer Intellektueller wie Henry Crabb Robinson, Thomas Carlyle, Christopher Isherwood und Nancy Mitford über Erlebnisse in Deutschland und mit den Deutschen. Die Fallstudien zeigen auf, wie britische Vorstellungen über die deutschen Nachbarn repliziert, revidiert und rezipiert wurden und bieten facettenreiche Einblicke in individuelle Transformationen des Verhältnisses zwischen Großbritannien und Deutschland.
Prince Albert of Saxe-Coburg and Gotha as Collector, Educator and Cultural Transferant (PAFNF 3)
The contribution that Prince Albert of Saxe-Coburg and Gotha (1819–1861) made as a cultural transferant between Great Britain and the German lands has long been undervalued. Historiography has tended to overlook and/or systematically underplay Albert’s role in British political and cultural life, although recent research has challenged this view. This study reassesses Albert’s life and work and utilises cultural transfer theory to re-appraise his contribution to the development of contemporary British society. It analyses Albert’s education, his collecting and working practices and the influences that shaped his role as Prince Consort. Central to the study is Albert’s involvement in the Great Exhibition of 1851 and its aftermath. This study establishes Prince Albert as a major European cultural transferant, as demonstrated especially in the South Kensington complex of museums and other cultural institutions, also known as Albertopolis.
Britannien und Europa/ Britain an Europe (PAS 36)
Entwicklungslinien und Zukunftsperspektiven vom Mittelalter bis in das 21. Jahrhundert / Developments and Future Prospects from the Middle Ages to the 21st Century
Die vom 30. August bis zum 1. September 2018 im Coburger Stadtschloss Ehrenburg in Kooperation mit der Technischen Universität Chemnitz und der Katholischen Universität Eichstätt Ingolstadt veranstaltete 37. Jahrestagung der Prinz-Albert-Gesellschaft beschäftigte sich mit Fragen und den sich daraus ergebenden Weiterungen zum Thema »Britannien und Europa. Entwicklungslinien und Perspektiven vom Mittelalter bis in das 21. Jahrhundert«. Der Untertitel zum Tagungsthema deutet bereits an, dass es dabei nicht bloß um derzeit aktuelle Geschehenszusammenhänge rund um den Brexit ging. Vielmehr wurde im Interesse einer historischen Tiefenschärfung versucht, das jahrhundertelang gewachsene und überaus facettenreiche Verhältnis der britischen Inseln zum »großen Nachbarn Europa« anhand ausgewählter historischer Etappenstationen zu rekonstruieren. So wird deutlich, dass diese wechselvolle Beziehungsgeschichte seit der normannischen Eroberung 1066 niemals gänzlich spannungslos und konfliktfrei gewesen ist, doch nur selten von Konfrontation, Desinteresse und Abwendung geprägt wurde.
Resolution
26th September 2019/ 26. September 2019

In commemorating and reflecting on the bicentenary of the births of Queen Victoria and Prince Albert, the Prince Albert Society is proud to promote the mutual understanding of the history of Britain and Germany and their peoples and of the relationships between our two countries. As Britain debates its future relationship with the European Union, our Society’s historical perspective makes clear that connections between Germany and Britain existed long before the European Union and will continue whatever way Britain chooses to go in the near future. The Prince Albert Society will continue to bring people together to explore and expand our understanding of our shared heritage and will work to advance good British-German relations.
Anlässlich des 200. Geburtstages von Königin Victoria und Prinz Albert ist die Prinz-Albert-Gesellschaft besonders stolz, einen Beitrag zum Verständnis der Geschichte Großbritanniens und Deutschlands zu leisten, das gemeinsame Erbe zu pflegen und die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern zu fördern. Während Großbritannien über seine zukünftigen Beziehungen zur Europäischen Union debattiert, macht die historische Perspektive unserer Gesellschaft deutlich, dass die Verbindungen zwischen Deutschland und Großbritannien bereits lange Zeit vor der Europäischen Union bestanden haben. Unsere vielen wissenschaftlichen, kulturellen und, insbesondere, freundschaftlichen Verbindungen nach Großbritannien zeigen uns, dass sie auch in Zukunft fortbestehen werden. Die Prinz Albert Gesellschaft wird sich weiterhin darum bemühen einen Anteil zur deutsch-britischen Freundschaft zu leisten. Wir werden auch in Zukunft ermöglichen, dass sich Menschen aus Großbritannien und Deutschland begegnen. Wir werden weiterhin unser gemeinsames Erbe erforschen und erweitern und britisch-deutsche Beziehungen auf allen Ebenen fördern.



